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Die Jurablogs-Affäre – Kein Jurablogs, dafür mehr Models?

Irritiert waren gestern die Nutzer von http://www.jurablogs.com/, weil die Seite nicht mehr zu öffnen war. Hintergrund der Störung war nach den ersten Meldungen auf jurablogs.com eine rechtliche Auseinandersetzung, in welcher eine Modelagentur offensichtlich ihre Rechte verletzt sieht.

Das Geschäftsmodell der Agentur scheint zumindest in besonders starker Form zu polarisieren, denn die Kritik hieran durch die damit in Verbindung Gekommenen ist massiv und geht teilweise in den Bereich der strafrechtlichen Relevanz. Andere Kommentare verteidigen das Geschäftsmodell.

Weil nun bei Jurablogs.com verschiedene Kommentare durch die offensichtlich sehr agilen Rechtsanwälte der Modelagentur nach entsprechender Prüfung als Verletzung zumindest der sozialen Reputation angesehen wurden, der Betreiber der Internetseite nach den bisherigen Gerüchten nicht zu erreichen war, dann auch beim Provider wohl Kommunikationsprobleme auftraten, wurde die Seite http://www.jurablogs.com/ kurzerhand vom Netz geschaltet.

Angesichts der Fülle an Informationen auf dem Portal und der im Verhältnis doch sehr marginal wirkenden Modelagentur-Debatte denkt man zunächst über die Verhältnismäßigkeit nach. Danach denkt der Jurist kurz die Voraussetzungen der Störerhaftung des Seitenbetreibers und des Providers im Rahmen der Regelungen des TMG an. Ausführungen hierzu ersparen wir uns heute.

Gestern dachte wohl jeder enttäuschte oder zumindest überraschte Jurablogs-User etwas anderes.

Konnte die Ursache des Ausfalls der Seite tatsächlich, wie in einem populären Blog gemunkelt, Herr Kachelmann sein? Nein, dann doch eher eine chinesische Invasion mit sofortiger Durchsetzung der Internetzensur. Schön auch der Gedanke eines Users, der dachte, den Absturz der Seite durch seinen versuchten Screenshot von der Internetpräsenz verursacht zu haben, mit welchem er sein erfolgreiches Ranking in den Top-Meldungen verewigen wollte.

Im Ergebnis war es nur eine schlichte rechtliche Auseinandersetzung, wie sie jeden Tag vorkommt. Nur hier in einem juristischen Blog-Portal, hatte sie eine Aufmerksamkeit, die für die agierende Modelagentur noch zu einem gefährlichen Bumerang werden könnte. Es sei nur kurz an den Streisand-Effekt erinnert.

Über den rechtlichen Weitergang der Jurablogs-Affäre werden wir ohne Zweifel zur genüge bei jurablogs.com informiert werden.

Hoffen wir abschließend, dass die Modelagentur durch ihr Vorgehen zumindest kurzfristig  eine weitere Rufbeeinträchtigung durch Sperrung der Seite jurablogs.com mit der Folge verhindern konnte, dass sie durch ihr Geschäftsmodell bereits in der Zwischenzeit und natürlich auch weiterhin vielen jungen Mädchen zu lukrativen Beschäftigungen als Model verholfen hat und weiterhin verhelfen wird. Dann wären doch alle zufrieden und der gestrige Ausfall von jurablogs.com könnte ein wenig leichter verkraftet werden. (ha)

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