Es klingt wie eine abstruse Zeitungsente, und doch ist es nach einer Meldung von Spiegel Online wahr: In der Tschechischen Republik, dem Mutterland von Smetana, Kafka und Pils, wurden Asylbewerber, die behaupteten, wegen ihrer Homosexualität in ihrem Heimatland verfolgt zu werden, einem streng wissenschaftlich und rechtsstaatlich abgesicherten Verfahren unterzogen: Den Asylbewerbern wurden heterosexuelle Pornofilme vorgeführt und dabei wurde ihnen der Blutfluss zum Penis gemessen. Wie mit Frauen verfahren wurde, ist nicht überliefert.
Nun gehört Tschechien nicht erst seit gestern zur Europäischen Union und hat sich seit 1992 als Mitgliedsstaat der EMRK zur Achtung der Menschwürde verpflichtet. Ganz nebenbei gilt in der EU außerdem die Grundrechtscharta. Die EU hat sich der Sache angenommen und die Tschechische Regierung gerügt. Immerhin würde diese “phallometrischen Tests” seit Anfang des Jahres nicht mehr vorgenommen. (ca)