Abmahnungen – Die 5 größten Fehler und gleichzeitig die 5 besten Reaktionsmöglichkeiten

Abmahnungen - die 5 größten FehlerJeder Unternehmer wird damit früher oder später in Berührung kommen: Einer Abmahnung.

Ganz gleich, ob Sie ein kleines Startup oder ein börsennotiertes Unternehmen führen, der Erhalt einer Abmahnung stellt ein einschneidendes Ereignis dar.

Man weiß zunächst nicht: Ist die Abmahnung berechtigt? Wie soll ich reagieren? Soll ich überhaupt antworten?

Wir haben die 5 größten Fehler, die zugleich die 5 besten Reaktionsmöglichkeiten auf eine Abmahnung darstellen können, für Sie zusammengefasst.

Am Ende dieses Artikels ist ein Link zu unserem (fast kostenlosen) LHR-Ratgeber zum Herunterladen und Ausdrucken. So haben Sie Ihre Handlungsalternativen immer im Blick.

Was ist eine Abmahnung?

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Eine Abmahnung ist die Mitteilung eines Anspruchsberechtigten an einen Verletzer, dass er sich durch eine Handlung rechtswidrig verhalten habe. Diese ist zumeist mit der Aufforderung verbunden, dieses Verhalten künftig zu unterlassen. Weiterhin wird Ihr Gegner Sie in aller Regel auffordern binnen einer bestimmten Frist eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. Hinzu kommt, dass Sie dem Gegner seine Rechtsanwaltskosten erstatten sollen.

Am häufigsten erhalten Unternehmen Abmahnungen wegen der Verletzung

Auch wenn die Abmahnung lediglich ein Stück beschriebenes Papier ist: Reagieren Sie falsch, so laufen Sie Gefahr, sich unnötigen zeit- und kostenintensiven Rechtsstreitigkeiten auszusetzen. Diese wiederum können überhöhte Anwaltskosten bzw. nicht geschuldete Schadensersatzbeträge und bei kleinsten Fehlern in der Zukunft lebenslang Vertragsstrafen von  5.000,00 € und mehr zur Folge haben.

Die 5 größten Fehler und 5 besten Reaktionsmöglichkeiten

Haben Sie eine Abmahnung erhalten, so drängt sich Ihnen die Frage auf, wie Sie nun optimalerweise reagieren. Im Folgenden wollen wir Ihnen 5 Reaktionsmöglichkeiten aufzeigen, welche zugleich die größten Fehler oder aber die optimale Antwort auf eine Abmahnung sein können. Denn leider gibt es – wie so oft – keine allgemeingültige, richtige Antwort.

Fehler Nr. 1: Abgabe einer Unterlassungserklärung

Wie eingangs erwähnt, werden Sie bei einer Abmahnung in aller Regel dazu aufgefordert, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben.

Contra

Insbesondere dann, wenn die Unterlassungserklärung von Ihrem Gegner vorformuliert wurde, kann die Abgabe einer solchen einen großen Fehler darstellen.

Pro

Auf der anderen Seite kann es sogar bei einer unberechtigten Abmahnung empfehlenswert sein, eine Unterlassungserklärung abzugeben.

Fehler Nr. 2: Zurückweisung des Anspruchs

Fehler Nummer 2, den Sie begehen können, ist die Zurückweisung des Anspruchs.

Contra

Auch, wenn Sie dazu – verständlicherweise – vielleicht ein großes Bedürfnis verspüren: In dem Fall, in dem Sie vermuten, dass die Abmahnung auf unlauteren Motiven bzw. “Geldschneiderei” beruht, kann es ein großer Fehler sein, die Abmahnung zurückzuweisen.

 Pro

In manchen Situationen ist es demgegenüber besser, sich umgehend mit dem Gegner in Verbindung zu setzen.

 

Fehler Nr. 3: Schweigen

Sie wollen die Abmahnung gleich dem Papierkorb vermachen? Eine Abmahnung einfach zu ignorieren, empfiehlt sich zwar nicht immer, aber öfter, als Sie glauben!

Contra

Pro

Umgekehrt ist Schweigen jedoch manchmal der bessere Rat.

 

Fehler Nr. 4: Negative Feststellungsklage

In nachvollziehbarer Weise können Sie den Drang nach einem Gegenschlag verspüren. So steht es Ihnen frei, eine negative Feststellungsklage mit dem Antrag auf Feststellung des Nichtbestehens der vom Gegner geltend gemachten Ansprüche zu erheben.

Contra

Pro

Eine negative Feststellungsklage empfiehlt sich eigentlich nur in dem folgenden Fall:

 

Fehler Nr. 5: Hinterlegen einer Schutzschrift

Bei der Schutzschrift handelt es sich um eine gesetzlich nicht geregelte Maßnahme, mit der Sie dem Gericht vor seiner Eilentscheidung Ihren Standpunkt mitteilen und entsprechende Verfahrensanträge stellen können.

Contra

Die Annahme, dass die Hinterlegung einer Schutzschrift das Gericht in jedem Fall vom Erlass einer einstweiligen Verfügung abhalten beziehungsweise zur Anberaumung einer mündlichen Verhandlung zwingen könnte, ist ein Irrglaube.

Pro

Gibt es hingegen klare Anhaltspunkte für Verteidigungsmöglichkeiten, sollten Sie eine Schutzschrift erwägen.

 

Resümee

Wie unsere Aufstellung zeigt, sind die Reaktionsmöglichkeiten auf eine Abmahnung vielfältig. Was in einer bestimmten Situation richtig ist, ist in einer anderen Situation das völlig Falsche.

Auch wenn dieser Artikel eine eingehende Rechtsberatung nicht ersetzt, hoffen wir, dass wir Ihnen einen hilfreichen ersten Einblick in den Schutz gegen Abmahnungen verschaffen konnten.

Abmahnungen und Klageverfahren kosten Zeit, Nerven und Geld und sind deshalb natürlich tunlichst zu vermeiden. Sie sollten daher durch anwaltliche Beratung im Vorfeld möglichst vorbeugen. Aber auch wenn es Sie trifft, bedeutet das noch nicht den Weltuntergang. Wer auf eine Abmahnung richtig reagiert und sie als Anlass begreift, seine Werbung und seinen Internetauftritt für die Zukunft vollumfänglich überprüfen zu lassen, für den stellt sie oft nicht mehr als ein “reinigendes Gewitter” dar.

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LHR-Ratgeber als PDF zum Ausdrucken

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