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Musik im Netz: Schutz von Urhebern und Verbrauchern durch Gütesiegel?

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zertifDer Bundesverband der Musikindustrie (BVMI) gab in seiner Pressekonferenz vom 26.09.2013 bekannt, dass er zukünftig plane, legale Musikangebote im Internet mit einem Gütesiegel zu kennzeichnen. Ziel sei es, dass sich die Verbraucher im Internet leichter orientieren könnten. Das PLAYFAIR-Siegel diene dazu, Online-Services, die Musik kostenpflichtig anbieten und diese auch lizenziert haben, zu kennzeichnen. Hierunter fielen zum Beispiel Dienste, bei denen Musik oder Musikvideos per Download oder Streaming bezahlt zur Verfügung gestellt werden oder Versandhändler, bei denen CDs, DVDs oder Schallplatten online bestellt werden können. Gleichzeitig gab der Verband die ersten „PLAYFAIR“-Partner bekannt.

Laut Dr. Drücke, dem Geschäftsführer des BVMI, soll das Siegel

„eine klare Abgrenzung zu den Diensten schaffen, die ihre Geschäfte auf Kosten der Kreativen machen und vortäuschen, die Künstler oder ihre Partner in irgendeiner Form an den Einnahmen zu beteiligen.“

Wenn der Musikkäufer Geld für Musik bezahle, sei es wichtig, dass er wisse, dass dieses Geld nicht in dunklen Kanälen lande. Im Vordergrund stehe der Fairness-Gedanke. Trage ein Online-Angebot das PLAYFAIR-Logo oder ist es auf der PLAYFAIR-Webseite gelistet, sei sichergestellt, dass eine Lizenzierung stattgefunden habe. Weiter teilte er mit:

 „Das legale Musikangebot im Internet hat in den letzten Jahren eine enorme Vielfalt entwickelt, die den meisten Deutschen immer noch nicht in der Breite bekannt ist. Parallel florieren aber weiterhin auch die illegalen Quellen bzw. Anbieter, die bewusst in rechtlichen Grauzonen agieren. Das trägt bei vielen Verbrauchern zu einer Verunsicherung bei. Mit PLAYFAIR wollen wir ein Angebot an die Verbraucher machen, um sich in diesem Umfeld besser zurechtfinden zu können.“

Effektivität des Siegels zweifelhaft

Der Wunsch nach mehr Schutz für Urheber und Verbraucher ist selbstverständlich ehrenwert. Ob das gewünschte Ziel mit dem Siegel erreicht wird, ist jedoch fraglich. Es besteht die Gefahr, dass Webseitenbetreiber dieses Logo einfach kopieren werden und auf ihrer Webseite einblenden, obwohl sie nicht als PLAYFAIR-Partner gelistet wurden. Nur der Verbraucher, der sich die Mühe macht und die Liste kontrolliert, kann dann anhand dieser feststellen, ob wirklich eine PLAYFAIR-Partnerschaft besteht. Weiter steht zu befürchten, dass dieses Siegel durch nachgeahmte Symbole verwässert wird. Ähnliche Probleme ergeben sich für Verbraucher auch bei Biosiegeln. Inzwischen gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster Biosiegel und es ist  inzwischen schwer nachvollziehbar, welche Siegel tatsächlich von einer zuverlässigen Stelle stammen.

Das Siegel ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ob es seinen Zweck erfüllt, bleibt zu hoffen und wird sich zeigen. (jr)

(Bild: © bluedesign – Fotolia.com)

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