Unterliegt "I share gossip" den Regeln des Internets?

Vor kurzer Zeit berichteten wir im Zusammenhang von Cyber-Mobbing über die Gefahren der Internetpräsenz „isharegossip.com“.

Nachdem die Auswirkungen der Mobbing-Seite immer weiter ausuferten und teilweise strafrechtliche Relevanz erreichten, erinnerten sich einige der Betroffenen offensichtlich an den eigentlichen Ursprung ihres Übels:

Die Unkontrollierbarkeit des Internets.

Kurzerhand machten Sie sich diese Waffe selbst zu Nutze und drehten diese gegen das aus ihr entstandene Unheil – die Internetpräsenz „isharegossip.com“.

Auch diese Internetpräsenz funkioniert im Ergebnis wie alle vergleichbaren Internetpräsenzen und ist genauso wie diese außer Kraft zu setzen.

Die Internetseite, die jeweils nur eine bestimmte Anzahl von Einträgen zulässt wird durch eine Schülervereinigung gezielt mit nebensächlichen Informationen geflutet. Dadurch werden die Mobbing-Einträge sukzessive von der Seite gedrängt und  auf der Seite selbst entsteht aufgrund der nicht zusammenhängenden und sinnlosen Neuinformationen  ein unüberschaubares Chaos. Dies soll nach Ansicht der Schülervertreter im besten Falle dazu führen, dass die User das Interesse an der Internetpräsenz verlieren und damit eine Mobbing-Quelle ihren Zuspruch verliert.

Ob dieses holde Ziel durch die ambitionierten Schüler tatsächlich erreicht wird, ist abzuwarten. Dieser Störversuch entspricht aber zumindest sehr viel eher den Regeln des Internets, als vergleichbare Aktionen von Schülervertretern, die Unterschriften gegen „isharegossip.com“ sammeln und mit Flyer-Verteilen den Kampf aufgenommen haben. (ha)

 

Update:

Aus aktuellem Anlass und aufgrund der zahlreichen Anfragen zum Thema weisen wir darauf hin, dass – anders als es in den Medien dargestellt wird, es durchaus Möglichkeiten gibt – der Seite isharegossip.com zumindest arge Schwierigkeiten zu bereiten. Jedenfalls teilweise wird isharegossip.com nämlich von einem schwedischen ISP gehostet. Schweden müsste als Mitglied der EU auch deutsche vollstreckbare Titel unter bestimmten Voraussetzungen anerkennen. Wir haben es beispielsweise schon für Mandanten geschafft, Hostprovider zur  kompletten Abschaltung der Seite zu bewegen, da diese einzelne rechtswidrige Inhalte hatte. Ein solches Vorgehen kostet aber natürlich Zeit und Geld und kann von einzelnen Betroffenen wahrscheinlich nicht realisiert werden. Schüler sollten sich daher zusammentun oder bei ihrer Rechtsschutzversicherung anfragen, ob diese die Kosten eines Versuchs übernehmen würde, der Seite wenigstens ein wenig Contra zu geben.

Denn eines ist klar: Es ist in einem Rechtsstaat schlicht nicht hinnehmbar dass eine Internetseite wie isharegossip.com ganz offen damit werben kann, eine anonyme und damit sichere Plattform für Beleidigungen zur Verfügung stellen zu können.

Schüler aber auch Eltern und Lehrer können uns gerne zum Thema unter der E-Mailadresse isg@lhr-law.de ansprechen. (la)

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