Auch das ZDF ist im Web 2.0 angekommen und bloggt. In einem aktuellen Beitrag wird der „große E-Book-Schwindel“ angeprangert:
„Das elektronische Buch boomt, doch mit dem Erfolg kommen die Trittbrettfahrer, die Anleitungen für angeblich müheloses Geldverdienen mit E-Books verkaufen. Von dieser Seifenblase des schnellen Geldes profitieren jedoch nur die Autoren dieser Ratgeber – denn die Realität sieht nüchterner aus.“
Dabei sind selbst die Titel, die in den Bestsellerlisten von Amazon stehen, kein Garant für große Gewinne. Der Autor Wolfgang Tischer schaffte es in einem Selbstversuch mit nur 7 Exemplaren auf Platz 79 der Verkaufscharts. Amazon behält 30 % des Kaufpreises ein. Wie der ZDF-Autor vorrechnet, bleibt für einen Autor aufgrund des normalerweise geringeren Kaufpreises eines eBooks nicht viel übrig:
„Wer 15 Exemplare pro Tag verkauft, setzt im Monat 450 Stück ab, nimmt also 900 Euro ein. Davon gehen 30 Prozent an Amazon, bleiben also 600 Euro beim Autor. Brutto. Das ist gar nicht mal so schlecht – aber von den versprochenen “8.000 Euro und mehr” im Monat doch sehr weit entfernt.“
Die potentiellen Umsätze können außerdem dadurch geschmälert werden, dass eBooks noch leichter raubzukopieren sind als ihre gedruckten Verwandten. Das Urheberrecht schützt eBooks jedoch genauso wie gedruckte Bücher. Ein Trost für eBook-Autoren: Immerhin besteht nach dem Gesetz kein Widerrufsrecht.
Nachdem Amazon nun mit neuen Versionen des Kindle einen neuen Angriff gegen das iPad von Apple und dessen „Newsstand“ und „iBooks“ – jeweils samt intregriertem Buchladen – gestartet hat, bleibt abzuwarten, ob die von den Verlegern erhoffte Rettung durch den elektronischen Buch- und Zeitschriftenmarkt eintritt. (ca)