Der Fall schreit nach der folgenden Einleitung: Vielleicht kann Grumpy Cat jetzt endlich mal lachen.
Ein kalifornisches Gericht hat dem Kätzchen (dessen richtiger Name übrigens „Tardar Sauce“ ist) wegen eines Markenrechts– bzw. Urheberrechtsverstoßes 710.000 USD zugesprochen. Beziehungsweise dem Unternehmen seiner Besitzerin Tabatha Bundesen, der Grumpy Cat Ltd.
Eine achtköpfige Jury entschied so eine Klage zugunsten von Grumpy Cat Ltd. gegen Grenade Beverage, dem Hersteller von „Grumpy Cat Grumppuccino„.
Grumpy Cat erlangte vor einigen Jahren Berühmtheit in den Sozialen Medien. Seitdem werden Abbildungen der Katze mit der Schmollschnute von der Grump Cat Ltd. zur Illustration für Kalender bis hin zu Büchern der Katzenphilosophie gegen Millionenbeträge lizenziert. Sie hat es sogar in die Forbes-Liste der Top-Influencer geschafft.
Grumpy Cat: Nun ein zufriedenes Kätzchen
2013, auf dem Höhepunkt von Grumpy Cats Ruhm, gingen die Streitparteien einen Lizenzvertrag ein, wonach Grenade Beverage gegen Zahlung von 150.000 USD Lizenzgebühren den Eiskaffee „Grumppuccino“ vermarkten durfte. Der Deal ging schief. Grenade Beverages versuchte offenbar in der Folgezeit, mit dem Konterfei der Katze Kaffee und Grumppuccino-T-Shirts zu vermarkten, die nicht Teil der ursprünglichen Vereinbarung waren. Zu Unrecht, wie nun die Jury befand.
Ein Schadensersatzbetrag von 710.000 USD (umgerechnet ca. 570.000 EUR) wäre auch in Deutschland nicht völlig unrealistisch. Im Rahmen der so genannten Lizenzanalogie zum Beispiel wird der Schaden danach berechnet, was redliche Lizenzenparteien für die Nutzung in einem bestimmten Umfang vereinbart hätten. Bei hohen Stückzahlen und entsprechenden Umsätzen kommt da schnell eine hohe Summe zusammen.
Der Anwalt des klagenden Unternehmens teilte übrigens mit, dass Grumpy Cat mit dem Urteil sehr zufrieden sei – auch wenn man es ihr nicht sofort ansehe.