Die Betreiber von „FTP-welt.com“ boten seinerzeit eine „Flatrate“ an, die es ermöglichte, für geringe Beiträge (etwa 9,99 Euro) große Datenmengen herunterzuladen – darunter etliche aktuelle Kinofilme. Für die Nutzer von „FTP-welt.com“ wurde es dann 2004 ernst. Als die Machenschaften der Betreiber aufflogen, ging es auch den Usern an den Kragen. Im Sog der Ermittlungen, die sich auch gegen einen bekannten Rechtsanwalt richteten, wurden die Daten von rund 15.000 Nutzern bekannt, gegen die auf Empfehlung der Staatsanwaltschaft Mühlhausen überall in Deutschland ermittelt wird. Die Nutzer, so die Staatsanwaltschaft, hätten hier nicht von einem legalen Angebot ausgehen können.
Während wohl die meisten Verfahren gegen die User bereits eingestellt wurden, geht es nun den Betreibern an den Kragen: Vor dem Landgericht Mühlhausen sind vier Männer im Alter von 22 bis 49 Jahren angeklagt. Von Juni 2003 bis September 2004 sollen sie illegal Filme, Audiodateien, PC-Spiele sowie Anwender- und Betriebsprogramme über das Internet vertrieben haben.
Damit sollen die Angeklagten einen Gewinn von 700 000 Euro erzielt haben. Die vier Männer sollen mit Hilfe einer eigens gegründeten Firma auf den britischen Jungferninseln die Raubkopien verkauft haben. Das Landgericht hat sieben zusätzliche Verhandlungstage angesetzt. (zie)