Simpson war Anfang der Neunziger Jahre vorgeworfen worden, er habe seine Frau Nicole Brown Simpson und deren Freund Ronald Goldman umgebracht. Damals wurde eine wilde Verfolgungsjagd zwischen ihm und der Polizei per Hubschrauber live im amerikanischen Fernsehen übertragen.
Nach einem skandalumwitterten Strafprozess wurde er freigesprochen, jedoch später auf zivilrechtlicher Ebene zu 33 Mio. Dollar Schadensersatz verurteilt.
Obwohl der Verlag das Buch, das aus der Perspektive Simpsons im Konjunktiv die Morde an seiner Frau und deren Freund beschreibt, kurz vor Erscheinen aus moralischen Gründen aus dem Verkehr gezogen hatte, sind offenbar einige Exemplare durchgerutscht.
Prompt tauchte das Buch natürlich in einer Auktion bei eBay auf, wo es kurze Zeit später bis auf 1600 Dollar beboten wurde. Nach Meldung sperrte eBay die Auktion und der Verlag zeigte den Anbieter an.
Ich kann mich nicht entscheiden, auf welcher Seite ich in Bezug auf das Gewaltwerk als solchem stehe.
Auf der Seite derjenigen, die überzeugt sind, dass er der Mörder ist, und es nun als Ding der Unmöglichkeit bewerten, dass der Täter seine Opfer so verhöhnt und aus seiner Tat noch Profit zieht. Oder auf Seiten derer, die von der Unschuld Simpsons überzeugt sind und das Buch als gerechte Strafe dafür empfinden, dass -wie viele meinen – O.J. Simpson aufgrund der öffentlichen Vorverurteilung die Gerichtsverfahren schon verloren hatte, bevor diese überhaupt begannen… (la)
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