Dem Onlinenachrichtenmagazin gulli zufolge hat in den USA hat ein abgemahnter Filesharer eingewilligt, den vermutlich höchsten Schadensersatz zu bezahlen, der jemals für pornografische Filme verlangt wurde.
Dem Mann aus Boston wurde vorgeworfen, sechs Pornofilme der Corbin Fisher Produktionen über eine Tauschbörse verbreitet zu haben. Er akzeptierte jetzt die rekordverdächtige Zahlung von 250.000 US-Dollar Schadensersatz.
Man habe ihn als so genannte „First-Seeder“ identifiziert, was auch die enorm hohe Schadensersatzforderung erklärt. Nach Angaben des Filmstudios habe der Mann die Kopien der Filme auf zahlreichen Torrent-Seiten angeboten. Von dort aus seien sie dann immer weiter verbreitet worden. Da sich der Abgemahnte bereit erklärte, das außergerichtliche Angebot zu akzeptieren, wurde der Schadensersatz um die Hälfte gemindert. Die verbleibenden 250.000 US-Dollar müssen möglicherweise nicht in Gänze beglichen werden. Sollte der Filesharer nachweislich Abstand zu seinen Taten nehmen und die ersten Ratenzahlungen korrekt eingehen, könne ein Teil der Summe nochmals erlassen werden.
Bereits hier hatten wir zum Thema öffentlicher Rufschädigung im Internet darauf hingewiesen, dass in Deutschland viel zu schnell „Abzocke“ geschrien wird, wenn es um die Verfolgung der Verletzung von Persönlichkeits- und Urheberrechten im Netz geht. Abgesehen davon, dass die Diskussion viel zu emotional geführt und häufig sogar die Täter- mit der Opferrolle vertauscht wird, müssten sich ertappte Filesharer angesichts solch harten Durchgreifens in anderen Ländern über die hierzulande moderaten Vergleichsbeträge von maximal einigen tausend Euro eigentlich freuen. (la)