„Das ist genau das, was ich zu zum Thema Rechtsanwalt gesucht habe.“
Gerade eben teilt uns Wordpress mit, dass der folgende Kommentar eingegangen sei und doch bitte freigeschaltet werden möge:
Der Impuls, den freundlichen und auf den ersten Blick konstruktiven Kommentar von Frau Welling umgehend freizuschalten, wich schnell einer gewissen Verwunderung.
Jemand sucht also (bei Google) etwas zum („zu zum“) Thema „Rechtsanwalt“ und findet dann auf unserer Seite (einer Rechtsanwaltsseite) genau das („das ist genau das“), wonach er gesucht hat und teilt dies dem Seitenbetreiber sodann umgehend in Gestalt eines Kommentars mit. So weit, so gaga. Allerdings: Man ist in Zeiten von Social Media, in denen jeder überall zu allem etwas zu sagen hat, ja so einiges gewöhnt.
Die Mitteilung jedoch, dass Kate „es“ (wahrscheinlich das Thema „Rechtsanwalt“) mit ihrem Bruder besprechen werde, der ebenfalls viel über dieses Thema wisse und ihr eventuell Tipps geben könne, lässt uns in der Blütezeit der Emanzipation dann doch stutzig werden. Aber, wer weiß es schon? Völlig abwegig ist das Szenario nicht: Auch und gerade die Feministin zeigt heutzutage sogar ganz besonderes Selbstbewusstsein, wenn sie einräumt, von einem Thema nicht so viel zu verstehen und auf den Rat des männlichen Geschwisterparts zurückgreifen zu wollen. Mansplaining aktiv einzufordern, kann auch als Stärke zu deuten sein.
Der etwas lieblos an die Nachricht angefügte Link zur Internetseite der auf „Kanzlei Körner – Ihre kompetenten Rechtsanwälte für Bad Harzburg“ wirft allerdings Fragen auf. Beschränkte sich die von Frau Welling durchgeführte Suche nach dem Thema „Rechtsanwalt“ bisher zunächst auf diese Quelle? Ist erwähnter Bruder dort beschäftigt? Sollten auf dieser Seite etwa sogar alle Antworten zum Thema „Rechtsanwalt“ zu finden sein?
Ach, Moment, halt! Vielleicht ist das auch nur der Versuch einer übereifrigen SEO-Agentur, den Kollegen zu Rückverweisen (Backlinks) zu verhelfen, um die Sichtbarkeit der Internetseite zu erhöhen. Von thematisch ähnlichen Seiten und mit ein bisschen Text drumrum, damit es nicht so auffällt.
Aber nein. So plump würde das sicherlich niemand ernsthaft versuchen. Daher: Kates Kommentar bleibt der Nachwelt erhalten, der Link wird aber vorsichtshalber in no follow geändert… ;-)