Die praktischen Folgen des umjubelten Hartplatzhelden-Urteils des BGH – Steht der Amateurfußball vor dem Aus?
Sicherlich nicht. Insofern ist die Überschrift bewusst reißerisch gewählt. Zudem: Der Sieg der Hartplatzhelden dürfte aus rechtlicher Sicht nicht zu beanstanden sein und sei diesen auch voll und ganz gegönnt.
Aber: Bereits letzten Donnerstag hatten wir uns anlässlich der Euphorie im Internet ob dieses Siegs jedoch erlaubt, auf die möglichen praktischen Folgen der Entscheidung hinzuweisen. Nämlich, dass die Organisatoren des Amateurfussballs nunmehr anderweitig sicherstellen müssen, dass eben diese Organisation finanziell gestemmt werden kann.
Der beklagte Württembergische Fußballverband „droht“ (Terminologie der Hartplatzhelden in ihrem Blog) jedenfalls jetzt bereits wie folgt:
„wfv-Präsident Herbert Rösch sieht das Urteil gelassen: „Wir sind froh darüber, dass nun Rechtsklarheit herrscht und der Bundesgerichtshof die Berechtigung der Interessen des Amateurfußballs anerkennt. Leider bietet aber die aktuelle Rechtslage nach Auffassung des Gerichts derzeit keine ausreichende Grundlage. Mit dem persönlichen Einsatz vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter und einem nicht unerheblichen finanziellen Aufwand wird der Amateurfußball organisiert. Allein in Württemberg finden Woche für Woche 5.000 Spiele bei den Aktiven statt. Der Verband stellt dafür regelmäßig mehr als 7.000 Schiedsrichter zur Verfügung. Rund 5.000 lizenzierte Trainer und Trainerinnen kümmern sich um rund 13.000 Mannschaften. Wir warten zunächst die genaue Urteilsbegründung ab und werden uns auf dieser Grundlage Gedanken darüber machen, wie wir als Fußballfamilie weiterhin verfahren werden.“
Vielleicht übernehmen die Betreiber der Seite www.hartplatzhelden.de ja in Zukunft die Organisation der Spiele. Ob die Erlöse aus der Werbung und des T-Shirtverkaufs auf der Internetseite dafür ausreichen, dürfte aber fraglich sein. (la)