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Esports Player Foundation – wie komme ich als Esportler an das neue Stipendium?

eSports Player Foundation - wie komm ich als eSportler an das neue Stipendium?
Photo by NeONBRAND on Unsplash

Die erst Anfang der Jahres ins Leben gerufene eSports Player Foundation (epf) ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die nun das abdecken will, was es bisher im Esport so noch nicht gab – Talentförderung durch Stipendien.

Geschäftsführer ist Jörg Adami, der 10 Jahre in der Deutschen Sporthilfe (private Sportförderinitiative) engagiert war und der seine Erfahrungen aus dem traditionellen Sport jetzt in den Esport bringen will. „Abbau von Vorurteilen“ und „über Vorbilder in die Gesellschaft“ ist dabei sein Motto. 

Wie funktioniert die epf?

Was muss der Esportler mitbringen, um Stipendiat zu werden?

Vor der Gründung kam die berechtigte Frage auf, ob der reiche und stark an Gewinnen orientierte Esport überhaupt ein Pendant zur Deutschen Sporthilfe braucht. Der Branchenverband „Game e.V.“, der als alleiniger Gesellschafter der Institution agiert und andere Stakeholder, wie die ESL, waren sich schnell einig – Ja! Denn Esport ist eine eigene Welt, die durch die große internationale Vernetzung immer noch an mangelnder Struktur leidet. Dadurch gehen immer wieder (unentdeckte) Potentiale und Esport-Talente verloren. Außerdem hat Esport trotz der digitalen Revolution ein Imageproblem – Fettleibigkeit, Amokläufer, Stubenhocker sind hier nur ein paar Stichworte.

Land NRW unterstützt die epf durch Anschubfinanzierung  

Genau dieser Herausforderung will sich die epf stellen und nicht nur Aufklärung betreiben. Viel mehr will sie den Spieler in den Mittelpunkt nehmen, aus ihm ein Vorbild schaffen und die Gesellschaft mitnehmen. Denn jeder Esportler sitzt irgendwo am Familientisch und wünscht sich mehr Respekt und Akzeptanz für seine Leistung. 

Das sieht auch das Land NRW so, das durch den Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) der epf eine Anschubfinanzierung gewährte. NRW solle zum „Gamesland Nummer 1“ werden. Außerdem gäbe es noch das Versprechung um die olympische Perspektive von Esport im Koalitionsvertrag, das es gilt einzuhalten. 

Individuelle Förderung aus über 100 Bausteinen

Sobald beim Spieler in einem kompetitivem Spiel – das sind bisher für die epf Counter Strike (CS), Fifa und Leagues of Legends (LoL) – Potential vorhanden ist und die mentale Stärke sowie der Wille, auf Weltniveau zu spielen, entwickelt die epf mit ihren Wirtschaftspartnern, u.a. der Telekom und der DKB, ein Programm, das auf die individuellen Bedürfnisse des Esportlers eingeht. Das kann z.B. die Förderung einer dualen Karriere, ein professionelles Esport-Training, ein Platz im Internat oder die finanzielle Unterstützung bei Reisekosten, Wettbewerben oder der Ausstattung sein. Unterstützungen in Themenfeldern wie Ernährungsberatung, Networking, Medienschulung und Berufsberatung kann vom Esportler bei Bedarf ebenfalls beansprucht werden. Insgesamt stehen dank des Engagement aus der Wirtschaft und Verbündeten aus dem Sport über 100 Bausteine zur Verfügung, aus denen ein individuelles Förderprogramm geschaffen wird. 

Förderkonzepte basieren auf 

  • finanzieller
  • rechtlicher
  • gesundheitlicher
  • praktischer  Unterstützung.

Stipendium wird nicht verlost

Für wen kann dieser Traum nun wahr werden? Anders als sonstigen bekannten Stipendien, wird das epf-Stipendium nicht verlost und der Esportler kann sich darauf auch nicht bewerben. Vielmehr setzt die epf sog. „Judges“ ein, die in CS, Fifa und LoL nach potentiellen Esportgrößen Ausschau halten. Die Foundation hat sich bisher auf diese Spieltitel fokussiert, weil sie zum „echten Esport“ gehören, da große Wettkämpfe stattfinden, Anti-Cheating-Systeme und große Publikumsbeliebheit bestehen. Die „Judges“ sollten aber nicht mit den Scouts aus dem traditionellem Sport verglichen werden, weil sie nicht nur an den Leistungen der Spieler orientieren, sondern viel mehr nach dem persönlichen Inventar und den Skills im Spiel Ausschau halten. Ob der Esportler das persönliche Potential hat eine Vorbildfunktion einzunehmen, ist dabei oberste Priorität. 

Das wird beim individuellen Förderprogramm berücksichtigt: 

  • Kompetitives Wettkampfsystem im Spiel (z.B. bei CS, FiFa, LoL)
  • Alter des eSportlers
  • Berufliche und finanzielle Situation 
  • Persönliche Eigenschaften
  • Mentale sowie physische Stärke und Fitness
  • Trainings- und Einsatzbereitschaft
  • Leistungsdruck- und Stressresistenz 
  • Einsicht und Wille jederzeit als Vorbild aufzutreten 

Das Grobkonzept der eSports Player Foundation steht. Die epf ist weiterhin auf der Suche nach Wirtschaftspartner und Sponsoren, die eine solche individuelle Förderung ermöglichen wollen. Bis Ende 2020 ist die Förderung von 100 Esportlern geplant. Wann und wo sich die ersten „Judges“ rumtreiben, ist noch nicht bekannt. Wie man aber als Spieler auf sich aufmerksam macht, können Sie in diesem Artikel nochmal nachlesen:

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