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Focus Markenrecht
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Gestohlene Designs in illegalen Shops? So setzen Sie hohe Lizenzgebühren und Schadensersatz durch!

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Immer häufiger stoßen Künstler und Designer auf dubiose Online-Shops, die ihre Werke ohne Erlaubnis verwenden und als eigene Produkte verkaufen.

Diese Shops tarnen sich geschickt und sind für Betroffene oft schwer zu greifen.

Doch was kann man tun, wenn man plötzlich seine eigenen Designs in solchen Shops entdeckt?

Der Fall: Unautorisierter Verkauf von Designs

Ein aktueller Fall zeigt, wie dreist solche Anbieter vorgehen: Kunstwerke werden ohne Zustimmung auf verschiedenen Plattformen als T-Shirts und andere Produkte angeboten. Freunde und Kunden werden über Instagram-Werbung auf die fragwürdigen Shops aufmerksam.

Nach einer Testbestellung wurde klar, dass die Ware in minderwertiger Qualität geliefert wurde – ohne jegliche Hinweise auf den eigentlichen Hersteller oder Verantwortlichen.

Die Impressumsangaben der Shops waren fehlerhaft oder nicht existent.

Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es?

Wenn Sie Ihre Designs in solchen Shops wiederfinden, stellt sich die Frage, welche rechtlichen Schritte möglich sind. Wie ein aktueller Beschluss zur einstweiligen Verfügung gegen den Verkauf von Plagiaten zeigt (siehe hier), können Künstler und Designer nicht nur gegen solche Anbieter vorgehen, sondern auch erhebliche Ansprüche geltend machen:

  • Urheberrechtsschutz: Auch ohne offizielle Registrierung sind Werke automatisch urheberrechtlich geschützt, wenn sie eine gewisse Schöpfungshöhe erreichen.
  • Identifikation der Verantwortlichen: Die Betreiber solcher Shops agieren oft anonym oder geben falsche Adressen an. Dennoch gibt es Wege, über Zahlungsanbieter, Domain-Abfragen oder Plattformbetreiber Hinweise auf die Verantwortlichen zu erhalten.
  • Durchsetzung von Ansprüchen: Neben der Möglichkeit einer Abmahnung bestehen gegebenenfalls Schadensersatzansprüche gegen die Betreiber der Shops. Betroffene Künstler können insbesondere eine angemessene Lizenzgebühr verlangen – orientiert an dem, was redliche Lizenznehmer für eine ordnungsgemäße Nutzung des urheberrechtlich geschützten Werks gezahlt hätten. Diese Lizenzgebühren können den eigentlichen Verkaufspreis des Artikels im Einzelfall deutlich übersteigen, selbst wenn das Produkt vom Rechtsverletzer für wenige Euro verramscht wird.

Handeln statt hinnehmen: Erste Schritte für Betroffene

  1. Beweise sichern: Machen Sie Screenshots der betreffenden Seiten, Angebote und ggf. Bestellbestätigungen.
  2. Testkäufe durchführen: Falls möglich, bestellen Sie eines der Produkte, um weitere Details zur Herkunft und Qualität zu erhalten.
  3. Rechtlichen Rat einholen: Ein erfahrener Anwalt kann Ihnen helfen, den besten Weg zur Durchsetzung Ihrer Rechte zu finden.
  4. Plattformen und Zahlungsanbieter informieren: Manche Shops nutzen etablierte Zahlungsdienste, die bei nachgewiesenen Rechtsverletzungen Maßnahmen ergreifen können.

Fazit: Nicht tatenlos zusehen

Illegale Shops, die fremde Designs ohne Genehmigung verkaufen, sind nicht nur ärgerlich, sondern stellen eine klare Rechtsverletzung dar. Wer betroffen ist, sollte frühzeitig handeln, um seine Rechte zu sichern. Bei Unsicherheiten lohnt sich die Beratung durch eine spezialisierte Kanzlei, um gezielt gegen solche Anbieter vorzugehen.

Falls Sie sich in einer ähnlichen Situation befinden, unterstützen wir Sie gerne bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche. Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Ersteinschätzung!

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