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Verklagt Frau Wulff jetzt auch Amazon?

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Frau Bettina Wulff hat bekanntlich die PR für das Buch über ihr Leben „Jenseits des Protokolls“ mit öffentlichkeitswirksamen Klagen gegen Günther Jauch und Google wegen ihrer angeblichen Rotlichtvergangenheit garniert.

Bei der Klage gegen Google geht es unter anderem um die so genannte Autovervollständigung. Beginnt man, in das Google-Suchfeld Begriffe einzugeben, so vervollständigen sich einzelne Buchstaben und Wortteile zu einer ganzen Kombination von Wörtern automatisch, nach denen dann gesucht werden kann. Googelt man zur Zeit den Namen der ehemaligen First Lady, dann schlägt Google dem Suchenden neben dem Namen Bettina Wulff auch Begriffe vor, die auf eine angebliche Rotlichttätigkeit anspielen. Siehe Bericht bei rechtambild.de.

Es könnte sein dass nun der so genannte Streisandeffekt dazu führt, dass die Präsentation des Buches „Jenseits des Protokolls“ auf Amazon zurzeit – gelinde gesagt – etwas eigenartig  erscheint.

Tags helfen bei der Buchbeschreibung

Genauso wie die Autovervollständigung bei Google dem Suchenden dabei helfen soll, das richtige zu finden, sollen so genannte „Tags“ den Nutzern der Amazon-Plattform die Suche nach interessanten Bücher erleichtern. Auf der Detailseite eines Buchtitels wird unterhalb der Produktbeschreibung die Option „Produkt kennzeichnen“ mit einer Eingabemaske eingeblendet. Dort kann jeder einem Buch einen oder mehrere Titel hinzufügen, die das Buch nach seiner Auffassung am besten beschreiben. Diese Tags sind in der Regel für jeden sichtbar.

„Schmeckt lecker nach Hähnchen“

Die „Netzgemeinde“ hat sich auf der Angebotsseite des Buchs von Bettina Wulff als Reaktion auf den von vielen so wahrgenommenen Zensurversuch gegenüber Google offenbar einen bösen Spaß erlaubt. Dem Buchangebot sind zahlreiche Tags hinzugefügt, die – man kann es sich denken – nicht immer nur den Inhalt des Buchs beschreiben, sondern unter anderem auf die angebliche Vergangenheit von Frau Wulff, die Klage gegen Google und die „Nehmerqualitäten“ ihres Ehemanns anspielen. Tags mit Inhalten wie „gib_mir_die_200 000_pro_jahr_zurück“ oder „grandiose_selbstüberschätzung“ und „Hähnchen“ wurden offensichtlich nicht im Sinne des Erfinders erstellt.

Rechtlich dürften die Text mit der Autovervollständigung bei der Google Suche durchaus vergleichbar sein. In beiden Fällen wird dem Nutzer mitgeteilt, welche Begriffe andere mit einer bestimmten Sache oder einer bestimmten Person assoziieren. Konsequenterweise müsste die ehemalige First Lady somit jetzt auch Amazon verklagen und die Veröffentlichung bestimmter Tags verbieten.

Die Klage wäre sicherlich schnell geschrieben, denn  es könnte ja viel aus dem Verfahren gegen Google übernommen werden. Fraglich ist allerdings, ob Frau Wulff es schafft, ihr nächstes Buch ebenso schnell zu schreiben. Damit auch das schöne neue Werbevehikel nicht ungenutzt bleibt. (la)

(Bild: mit freundlicher Genehmigung von Olga Hopfauf, das Motiv kann hier als Druck auf T-Shirts etc. erworben werden)

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